WorkInProgress:Die Anfänge von ACO als SAB (1946-1959)

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Ausbau des Produktportfolios und Rohstoffsicherung

Bereits im ersten vollen Geschäftsjahr 1947 geht die SAB auf Expansionskurs. Die Palette an Betonartikeln kann vergrößert werden. Die von der Carlshütte übernommene Produktion von Sanitärartikeln aus Kunststein bzw. Marmorkorn weitet das Programm nochmals deutlich aus. Das maschinelle Inventar hierfür hält die Carlshütte bereit. Tatsächlich unterscheiden sich der Guss und vor allem die letzte Formgebung des Kunststeins von der bislang durchgeführten Betonverarbeitung. Die Endbearbeitung der Sanitärartikel erfolgt in der Sanitär-Schleiferei mit hochspezialisierten Maschinen, erfordert aber zugleich großen physischen Einsatz der Mitarbeiter. Im Jahr 1950 sichert Severin Ahlmann die künftige Rohstoffversorgung seiner SAB mit dem sogenannten Zuschlag. Damit werden Gesteinskörnungen bezeichnet, von Sand bis Kies, denen bei der Betonansetzung Zement als Bindemittel sowie Wasser zugegeben werden. Ahlmann erwirbt am 8. Februar das Kieswerk in Mielberg samt maschinelle Einrichtungen von der Firma Struve & Weyhe in Schleswig. Die SAB wird dadurch in der Region Schleswig zum Kiesmonopolisten. Eineinhalb Jahrzehnte sichert ihr die Mielberger Kiesgrube die Versorgung mit den wichtigen Grundstoffen der Betonerzeugung. Unterdessen ergänzt Carlshütte ihre eigene Fertigung von metallenen Sanitärartikeln ab dem Winter 1948/49 um einen Produktionsstandort im Rheinland

1950 nimmt Severin Almann die Förderung seines wichtigsten Rostoffes selbst in die Hand.


Zum ersten Guss in Andernach.



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Resümee der ersten Geschäftsjahre

Der starke Aufwärtstrend festigt sich über das erste Geschäftsjahr hinaus. Bereits nach vier Jahren scheut sich Severin Ahlmann nicht, seine Beton- und Kunststeinfabrikation als „führendes Werk dieser Branche in den Westzonen“ zu bezeichnen. Tatsächlich entwickelt sich das Unternehmen bis 1951, trotz einiger Hemmnisse und Widrigkeiten der Nachkriegszeit, beeindruckend positiv. Besonders die Steigerung von Umsatz- und Kundenzahlen verlief in den ersten vier Jahren nach der Gründung vor dem Hintergrund des beginnenden Wirtschaftswunders geradezu rasant.

Umsatz 1947–50

Nach Severin Ahlmanns Angaben vom März 1951 liegen folgende Umsatzzahlen der ersten vier Geschäftsjahre der SAB vor:

1947: DM 147.000,-

1948: DM 498.000,-

1949: DM 665.000,-

1950: DM 1.600.000,-


Bereits im zweiten vollen Geschäftsjahr 1948 hat sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahr also verdreieinhalbfacht. Vier Jahre nach Gründung, im Jahr 1950, beläuft sich der Umsatz dann auf mehr als das Zehnfache des ersten Geschäftsjahres.

Kundenstamm 1947–50

Auf gleicher Basis liegt diese Entwicklung des Kundenstamms vor:

1947: 200 Kunden

1948: 350 Kunden

1949: 550 Kunden

1950: 965 Kunden

Es ist davon auszugehen, dass in dieser Zeit die meisten Kunden im Norden Deutschlands, in Schleswig-Holstein und bis in den Hamburger Raum ansässig sind. Severin Ahlmann erwähnt jedoch auch, dass es „in steigendem Maße gelang, die deutschen Märkte südlich der Elbe zu erschliessen.“

Nach Severin Ahlmann aber beschäftigt der Betrieb im Frühjahr 1951 „bereits 100 Menschen“. Zum Zeitpunkt der Firmenanmeldung gute vier Jahre zuvor waren es lediglich elf Mitarbeiter. Etwa 40 Prozent der Mitarbeiter lebten in der Stadt Rendsburg, zu etwa 70 Prozent rekrutierten sie sich aus dem Kreise der Heimatvertriebenen. Die positive Entwicklung hätte laut Severin Ahlmann noch weitaus deutlicher ausfallen können, doch unsichere Besitz- und Pachtverhältnisse im Bereich des Firmengeländes standen weiteren Kapazitätsausbauten im Wege. Solange diese nicht beseitigt waren, konnten die für eine Produktionsausweitung erforderlichen Investitionen vorerst nicht getätigt werden. Der Auftragsbestand würde bereits eine Vergrößerung ermöglichen, man müsse aber „leider Zurückhaltung üben in der Produktionssteigerung“, schreibt Severin Ahlmann 1951.


Freiluftlagerung großformatiger Betonartikel der SAB für den Tiefbau: Röhren aller Art für die Erdverlegung. Um 1950.
Bereits 1948 lagern auch Kunststeinprodukte in großer Zahl auf dem Büdelsdorfer Gelände.
Einsatz von Mensch und Maschine in der nun SAB-eigenen Sanitär-Schleiferei auf ehemaligem Carlshütten-Gelände.

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Betonfenster in Lizenzproduktion

Im März 1954 schließt die SAB einen Vertrag zur Fertigung von Betonrahmenfenstern in Lizenz mit der Firma Hans Bördlein, Betonwarenfabrik, im unterfränkischen Reith. Die Fenster sind für den Hochbau, vorwiegend zum Einsatz in landwirtschaftlichen Gebäuden bestimmt. Der die Patente haltende Bördlein erhält als Gegenleistung 1 Prozent des Umsatzes, den SAB, Rendsburg, mit den Betonfenstern erwirtschaftet. Parallel dazu ist jedoch schon eine eigene Betonfensterkonstruktion für den Industrie- und Landwirtschaftsbau sowie Keller im Wohnungsbau entwickelt worden.

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