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Version vom 29. April 2021, 10:07 Uhr

ACO Severin Ahlmann GmbH & Co. KG

Die geschäftsführenden Gesellschafter der ACO-Gruppe: Iver und Hans-Julius Ahlmann.


Willkommen im ACO-Wiki, dem Informationspool zur Unternehmensgeschichte von ACO!

Die Wiki enthält Texte und Bildmedien zur historischen Entwicklung des Unternehmens ACO mit seinen Standorten und Tochtergesellschaften, zum wechselnden Produktportfolio, zum Arbeitsleben und zur Unternehmerfamilie Ahlmann. Hier erfahren Sie, wie aus kleinen regionalen Anfängen im schleswig-holsteinischen Büdelsdorf sukzessive der global agierende Weltmarktführer im Bereich Entwässerungstechnik geformt wurde.

Die Wiki ist ein laufendes Projekt, das 2019 begonnen wurde und sukzessive weiter ausgebaut wird. Bis zum 75-jährigen Gründungsjubiläum im Dezember 2021 soll die Historie des Unternehmens in weiten Teilen erforscht und dokumentiert sein. Hierzu sind wir auch auf Ihre Unterstützung angewiesen. Haben Sie Bilder oder Dokumente zur ACO-Geschichte? Fallen Ihnen Storys ein, die „typisch ACO“ sind? Kontaktieren Sie uns! Wir freuen uns auf Ihre Beiträge. (Stand Mai 2021)


Die Geschichte von ACO

ACO – Gründung und erste Jahre 1946 bis 1949

ACOs Mutter: die Carlshütte

Die Carlshütte um 1860.
Markus Hartwig Holler, der Gründer der Carlshütte, in jungen Jahren. An seiner Brust der Dannebrogorden, der als Verdienstorden an treue Diener des dänischen Staates für zivile und militärische Dienste, für besondere Verdienste in der Kunst, den Wissenschaften oder dem Wirtschaftsleben verliehen wird. Nach einem Besuch des dänischen Königs Friedrich VI. im Juni 1829 war der König von Hollers Werk so beeindruckt, dass er auf seiner Rückreise Weisung erteilte, Holler zum Ritter des Dannebrogordens zu ernennen.
Ausschnitt aus einem Musterbuch der Carlshütte für Kanalisationsartikel, Ende der 1920er Jahre.

ACO ist eine Ausgründung aus der traditionsreichen, ehrwürdigen Carlshütte, die 1827 – also vor fast 200 Jahren – im schleswig-holsteinischen Büdelsdorf bei Rendsburg errichtet wird. Die Carlshütte ist das erste Industrieunternehmen auf der jütischen Halbinsel überhaupt, und vor allem: das erste Eisenwerk im dänischen Gesamtstaat. Gründer ist der Kaufmann Markus Hartwig Holler. Er führt in Rendsburg eine florierende Holzhandlung, möchte aber in Büdelsdorf ein Eisengusswerk errichten. Holler ist ganz auf der Höhe der Zeit. Er hat die Bedeutung des Werkstoffes Eisen für das Jahrhundert erkannt. In einer Eingabe an den dänischen König Friedrich VI. führt er bedeutungsvoll aus: „Das Wort Eisen ist es, was alles erklärt“. Er schreibt weiter: Eisen sei „gleich nützlich, ja unentbehrlich, dem Staate und der Landesverteidigung wie dem Haushalte, dem Landmann, den Gewerben, den Bauten und Fabriken“.

Der Statthalter des dänischen Königs in den Herzogtümern Schleswig und Holstein Carl von Hessen unterstützt die Unternehmung von Anfang an. Zum Dank benennt Holler die Eisenhütte nach ihm „Carlshütte“. Der zur Gründungszeit bereits über 80-jährige Landgraf stammt mütterlicherseits vom englischen Königshaus Hannover ab und ist Schwiegervater des dänischen Königs Friedrich VI. Carl ist von den Ideen der Aufklärung beeinflusst. Ihn interessieren Kultur und Wissenschaften. Er befasst sich mit Metallkunde und Metallguss. Ein besonderes Faible hat er für die Alchemie. So bemüht er sich bis an sein Lebensende um die Gewinnung von Gold aus der Legierung unedler Metalle. Diese Leidenschaft könnte auch ein Motiv für die Unterstützung der Carlshütte gewesen sein. Davon unabhängig gilt Carl von Hessen jedoch als eifriger Förderer der Wirtschaft und neuer Industrieunternehmungen. Der zweite Gönner und Protektor der Carlshütte ist der dänische König Friedrich VI. Wie sein Statthalter, Carl von Hessen, ist er den Wissenschaften und der Wirtschaft zugetan. Er lässt sich schnell von Markus Hartwig Holler von dessen Ideen überzeugen. Bei einer Audienz in Rendsburg kann Holler die Pläne für die Hüttengründung persönlich vorstellen. Der König besichtigt sogar die Hüttenbaustelle.

In den kommenden zehn Jahren besucht Friedrich VI. die Carlshütte immer wieder. So schon 1829, als Holler vom ersten Anstich des Schmelzofens berichten kann. 1831 besichtigt Friedrich VI. den begonnenen Hochofenbau, 1835 ist er wieder in Rendsburg. Der fünfte und letzte Besuch des Königs findet 1839 statt: Auf der Carlshütte herrscht Hochbetrieb und Holler kann dem König eine Dampfmaschine präsentieren, die hier gebaut wurde. Dass der wirtschaftliche Aufschwung nicht zuletzt einigen Vergünstigungen des Monarchen zu verdanken ist, etwa der zollfreien Einfuhr von Gusserzeugnissen nach Dänemark, vergisst der Gründer nicht.

Der Hochofen arbeitet allerdings nur wenige Jahre. Die Herstellung von Eisen aus Raseneisenerz, das in Schleswig-Holstein in gut verwertbaren Mengen vorkommt, erweist sich als unrentabel, sodass die Verhüttung aufgegeben und auf ausschließlichen Gießereibetrieb umgestellt wird.

In der Carlshütte werden gusseiserne Geräte und Gegenstände für Haushalt, Straßenbau, Landwirtschaft und Schiffbau hergestellt. Faszinierend, dass die Carlshütte Produkte im Programm hat, die ACO heute auch herstellt, allerdings mit anderen Materialien. Das sind Fensterrahmen, Krippen und Tröge sowie Stalleinrichtungen, auch Kanal- und Schachtabdeckungen, Benzinabscheider, Rinnen mit Abdeckplatten, schließlich Sanitärartikel wie Badewannen und gusseiserne Wasser-Klosetts.

Die Familie Ahlmann auf der Carlshütte

Für die Entwicklung der Carlshütte und für die Gründung von ACO wird die Familie Ahlmann eine zentrale Rolle spielen. Die deutsch-dänische Kaufmanns- und Unternehmerfamilie Ahlmann ist seit dem 16. Jahrhundert in Dänemark und in den Herzogtümern Schleswig und Holstein ansässig. Eine erste Verbindung zur Carlshütte stellt Thomas Jörgen Ahlmann 1840 her. Er kommt mit Holler ins Geschäft und baut im dänischen Fredericia ein Kommissionslager für die Waren der Carlshütte auf. Von hier aus werden die Carlshütten-Produkte in die skandinavischen Länder vertrieben. Damals gibt es keine Vertreter, vielmehr Großhändler, die vertrauensvolle Partner sind. Thomas Jörgen Ahlmann gründet 1842 zudem die Brennerei & Brauerei „Ahlmann & Co“. Dieser Firmenname, vor allem das daraus abgeleitete Kürzel „ACO“, wird mehr als hundert Jahre später von besonderer Bedeutung werden.

„Ahlmann & Co“ – unter diesem Namen betreibt Thomas Jörgen Ahlmann seit 1842 in Fredericia eine Brennerei und Brauerei.
Käte Ahlmann, 1938

Thomas‘ zweitältester Sohn Johannes Ahlmann übernimmt gemeinsam mit seinem Schwager Dethlef Ohlsen das Geschäft des Vaters, das ab 1878 als „Ohlsen & Ahlmann“ firmiert. Im Folgejahr verlegen die beiden Kaufleute das Kommissionslager der Carlshütte nach Kopenhagen. Hartwig Peter Holler – der Sohn des Carlshütten-Gründers – ist von den Johannes Ahlmanns Fähigkeiten so überzeugt, dass er ihn den Posten des kaufmännischen Direktors in der Carlshütte anbietet. Die Carlshütte ist zu diesem Zeitpunkt eine Aktiengesellschaft. Johannes Ahlmann nimmt an, und er modernisiert in den kommenden Jahrzehnten den Betrieb, erweitert ihn und führt neue Produkte ein, vor allem emaillierte Badewannen, mit denen die Carlshütte weltbekannt wird. Im Jahr 1900 sind über 1.000 Arbeiter in dem Unternehmen beschäftigt. Die Kopenhagener Unternehmung wird später an das Norwegische Unternehmen Brødrene Dahl verkauft.

1907 tritt Johannes Ahlmanns Sohn Julius in die Carlshütte ein. Julius folgt dem Vater 1919 als kaufmännischer Direktor nach und setzt den erfolgreichen Modernisierungskurs fort. Er stirbt jedoch schon 1931 an einer schweren Erkrankung. Seine Witwe Käte Ahlmann ist entschlossen, das Erbe des Unternehmens für die nachfolgende Generation zu erhalten. Im Jahr 1937 übernimmt sie die Mehrheit der Anteile an der Carlshütte und zugleich deren Leitung. Im gleichen Jahr werden erstmals Teile aus Asbestzement hergestellt. Hieraus entsteht eine Beton-Sparte

Die Anfänge der Beton-Abteilung – Einsatz von Ersatzstoffen für Eisen

Ersatz von Gusseisenfüßen für Badewannen auf der Carlshütte

Die ab Mitte der 1930er Jahre forcierte Umstellung der deutschen Wirtschaft auf Kriegsproduktion führt in der Stahl- und Eisenindustrie zu Herstellungsbeschränkungen. Metalle sollen im zivilen Sektor eingespart werden, damit sie für die Rüstung verwendet werden können. Zentral ist der Vierjahresplan 1936, mit dem binnen vier Jahren die wirtschaftliche und militärische Kriegsfähigkeit des Deutschen Reichs erreicht werden soll. Im Rahmen des Vierjahresplanes verpflichtet sich die Badewannenindustrie, Modelle mit einem besonders hohen Eisenverbrauch nicht mehr herzustellen. Den Werken wird vorgegeben, ab April 1937 keine Gusseisenfüße bei Einbauwannen zu verwenden. In nur wenigen Monaten findet die Carlshütte Ersatz: Badewannenfüße und Sockel werden vorerst aus Steinzeug verbaut und im Laufe des Jahres auch aus Beton.

Weitere Einsparungen von Eisen

Am 15. August 1937 wird von der Überwachungsstelle für Eisen- und Stahl eine Herstellungsbeschränkung von 30 Prozent gegenüber der Fabrikation vom 1. Juli 1935 bis zum 30. Juni 1936 im Bereich des gesamten Sanitäts- und Kanalgusses angeordnet. Das betrifft die Carlshütte in vollem Umfang. Zunächst kann man auf Lagerbestände zurückgreifen. So verzeichnet die Carlshütte von August bis Dezember 1937 nur einen Rückgang von 17,5 Prozent im Absatz von Gießereiprodukten. Für gusseiserne Unterlegplatten von Dauerbrandöfen werden als Austauschstoff Asbestzementplatten eingesetzt, die dann auch für die Rückwände und Böden von Kohlen- und Gasherden verbaut werden. Mit den Asbestzementplatten werden Eiseneinsparungen von 20 kg pro Herd erreicht. Im Jahresbericht der Carlshütte von 1937 werden die Folgen der Herstellungsbeschränkungen und -verbote beschrieben: „Die Verkaufspolitik während 1937 war deshalb im wesentlichen durch die Frage der Rohstoffbeschaffung und Verwendung bzw. Schaffung richtiger Austauschstoffe bestimmt.“

Guss-Terrazzo für die Waschbrunnen, Schamotte und Keramik für Öfen

1938 treibt die Carlshütte die Verwendung von Austauschrohstoffen weiter voran. Terrazzo – eine Mischung aus farblich ausgewählten Zuschlagstoffen, Wasser, Kalk und Zement – wird als Guss-Terrazzo für die zuvor aus Gusseisen hergestellten Waschbrunnen der Carlshütte verwendet. Bei den Öfen werden zur Eisenersparnis Schamotte-Zugwände an Stelle der gusseisernen Wände verbaut. Weitere Einsparungen werden durch die Verwendung von Keramik-Aschenschalen erreicht. Neu im Programm der Carlshütte sind Beton-Kesselöfen, die ab März 1938 ausgeliefert werden. Mit der notgedrungenen Verwendung der neuen Materialien, die für eine Eisengießerei nicht charakteristisch sind, entsteht auf der Carlshütte eine Beton-Abteilung, aus der nach dem Krieg die SAB, die spätere ACO, gegründet wird.



ACO ab 1950 – nächste Schritte im ACO-Wiki

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

die ACO-Geschichte endet selbstverständlich nicht im Jahr 1959, sie bleibt spannend bis in die Gegenwart. Das ACO-Geschichtswiki wird in den kommenden Monaten Schritt für Schritt erweitert um mehr Geschichte und Geschichten von und über ACO. Neue Texte werden auf der ACO-Newsseite, sowie auf den ACO-Social Media Kanälen angekündigt.

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