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ACO Severin Ahlmann GmbH & Co. KG
Willkommen im ACO-Wiki, dem Informationspool zur Unternehmensgeschichte von ACO!
Die Wiki enthält Texte und Bildmedien zur historischen Entwicklung des Unternehmens ACO mit seinen Standorten und Tochtergesellschaften, zum wechselnden Produktportfolio, zum Arbeitsleben und zur Unternehmerfamilie Ahlmann. Hier erfahren Sie, wie aus kleinen regionalen Anfängen im schleswig-holsteinischen Büdelsdorf sukzessive der global agierende Weltmarktführer im Bereich Entwässerungstechnik geformt wurde.
Die Wiki ist ein laufendes Projekt, das 2019 begonnen wurde und sukzessive weiter ausgebaut wird. Bis zum 75-jährigen Gründungsjubiläum 2021 soll die Historie des Unternehmens in weiten Teilen erforscht und dokumentiert sein. Hierzu sind wir auch auf Ihre Unterstützung angewiesen. Haben Sie Bilder oder Dokumente zur ACO-Geschichte? Fallen Ihnen Storys ein, die „typisch ACO“ sind? Kontaktieren Sie uns! Wir freuen uns auf Ihre Beiträge. (Stand September 2020)
Die Geschichte von ACO
Die Anfänge von ACO als SAB (1946-1959)
Die Anfänge von ACO liegen im Jahr 1946. Im Verlauf dieses Jahres baut der 22-jährige Josef-Severin Ahlmann die bescheidene Betonfertigung der Ahlmann-Carlshütte aus. Bereits im Vorjahr 1945 hat der junge Kriegsheimkehrer die Leitung dieser, schon vor dem Zweiten Weltkrieg entstandene Abteilung der elterlichen Eisengießerei übernommen.
Am 10. Dezember 1946 meldet Josef-Severin Ahlmann unter dem Namen Severin Ahlmann Betonindustrie eine eigene Firma an. Zunächst gibt es nur drei Mitarbeiter, tätig in einer Werkstatt der Carlshütte. Doch bereits im ersten vollen Geschäftsjahr 1947 geht die SAB auf Expansionskurs. Die Palette an Betonartikeln kann deutlich vergrößert werden. Zur Betonfertigung für den Hoch- und Tiefbau kommt bald die von der Carlshütte übernommene Produktion von Sanitärartikeln aus Kunststein bzw. Marmorkorn hinzu, die das Portfolio wiederum deutlich ausweitet. Die Endbearbeitung der Sanitärartikel erfolgt in der Sanitär-Schleiferei mit hochspezialisierten Maschinen, erfordert aber zugleich großen physischen Einsatz der Mitarbeiter.
Die Vertriebserfahrung der Ahlmann-Carlshütte KG, die Ende 1948 einen Zweigbetrieb im rheinischen Andernach gründet, ist hilfreich für die noch junge SAB. Das junge Unternehmen ist von Beginn an auf Wachstumskurs, Produkt-, Kunden- und Umsatzentwicklung nehmen rasch Fahrt auf. Severein Ahlmann ist früh auf die Sicherung von Rohstoffen bedacht und erwirbt hierzu 1950 das Kieswerk Mielberg.
Im März 1954 schließt die SAB einen Vertrag zur Fertigung von Betonrahmenfenstern in Lizenz mit der Firma Hans Bördlein, Betonwarenfabrik, im unterfränkischen Reith. Die Fenster sind für den Hochbau, vorwiegend zum Einsatz in landwirtschaftlichen Gebäuden bestimmt. Parallel dazu ist jedoch schon eine eigene Betonfensterkonstruktion für den Industrie- und Landwirtschaftsbau sowie Keller im Wohnungsbau entwickelt worden. Am Ende des Jahrzehnts steht die Übernahme des früheren Lizenzgebers bevor, was eine deutliche Expansion von SAB/ACO eröffnet.
Produktionsausweitung und bundesweite Expansion (1960-1969)
Die 1960er Jahre werden für ACO, respektive die Firma Severin Ahlmann, Rendsburg, ein Jahrzehnt der Expansion. Das gilt in wenigstens zweifacher Hinsicht: Für die Produktpalette wie für die Absatzgebiete. Der Ausgangspunkt für beides ist der Erwerb der Firma Bördlein, Betonwarenfabrik, im unterfränkischen Reith zu Beginn des Jahrzehnts, mit dem Severin Ahlmann sich den süddeutschen Markt erobert.
Betonfenster von Ahlmann sind nun der Schlager, bei Bauherren wie in den Büdelsdorfer Bilanzen, denn das Fenstersegment wird zum "Brot- und Butter-Geschäft" des Jahrzehnts. Das gilt für die Systembetonfenster für Nebenräume, etwa Ställe, Keller, oder Gewerbebauten, ebenso wie für das neue Programm von Betonwaben, die prominent im modernen Sakralbau Verwendung finden. Mitte der 1960er Jahre zieht die Expansion im Fenstersegment folgerichtig einen zukunftsweisenden neuen Schritt nach sich: Erstmals wird ein Produkt im Ausland vertrieben, nämlich in Österreich.
Gegen Ende der 1960er Jahre zeichnen sich dann entscheidende Wechsel im Produktportfolio ab. Zum einen endet eine Tradition im Werk, als im Jahr 1968 die Schwerbetonfertigung für den Tiefbau mit dem Absatzgebiet Schleswig-Holstein aufgegeben wird. Dafür erobert sich Severin Ahlmann ab 1968 mit dem Einstieg in die Garagenproduktion ein völlig neues Geschäftsfeld. Das Unternehmen firmiert inzwischen als ACO Severin Ahlmann, Rendsburg.
Der entscheidende Umbruch findet aber 1969 statt: ACO beginnt mit der Entwicklung eines gänzlich neuen Produktsegments: Rinnen zur linearen Oberflächenentwässerung. In den Markt eingeführt wird die Neuerung ab dem 1. Mai 1969 und das bereits unter dem prägnanten Programmnamen ACO DRAIN. Diese Marke wird bald überregional bekannt, später Legende und ist bis heute führend am Markt. Von Beginn an sind die Entwässerungsrinnen des Programms ACO DRAIN für die Wasserführung in Bauumgebungen und von Freiflächen vorgesehen und finden vor allem dort bis heute Verwendung. Beispielsweise ist diese Linienentwässerung vor Zufahrten, Garagen, auf Park- und an Sportplätzen, aber auch entlang von Autobahnen zu sehen.
Polymerbetonfertigung und Beginn der europäischen Expansion (1970-1980)
Zu Beginn des Jahrzehnts gelingt ein bis heute bahnbrechende technische Innovation: ACO stellt den Guss der Entwässerungsrinnen ACO DRAIN 1970 auf Polymerbeton um. Die Konstruktion wird dadurch belastbarer, formbeständiger und resistenter. Am Markt tritt der Erfolg umgehend ein. Insbesondere mit dem Marketingclou, der den Rendsburgern schon 1970 gelingt: ACO rüstet die Sportstätten der Olympischen Spiele 1972 in München mit Entwässerungssystemen aus. Dieses Projekt bleibt nicht einmalig. ACO wird für viele folgende Austragungen der Spiele tätig sein, so bereits 1976 in Montreal, und sich allgemein als Ausrüster von Sportstätten und Stadien einen Namen machen.
Der Erfolg motiviert zum steten Ausbau der Polymerbeton-Sparte und zur raschen Eroberung ausländischer Märkte. Erste Vertriebspartnerschaften werden in europäischen Nachbarländern aufgebaut, Anfang 1971 in der Schweiz, 1972 in Frankreich und Dänemark, 1973 in England. Der Sprung nach Übersee folgt zu Olympia 1976 mit der Vertriebsaufnahme in Kanada. Eine gesteigerte unternehmerische Herausforderung ist die Errichtung von Fertigungen im Ausland. Die erste ausländische ACO DRAIN-Produktion startet Anfang 1973 in der Schweiz bei der Seidendruckerei Mitlödi AG. Zwar folgt erst im Sommer 1977 die ACO France mit einer Fertigung, nur ein Jahr später eröffnet 1978 jedoch bereits die frisch gegründete ACO Drain Inc. in Ohio/USA ihr Werk.
ACO erlebt in diesen Jahren auch Tiefpunkte. Am 9. November 1973 erschüttert eine Explosion das Rendsburger Werk, fünf Arbeiter sterben. Sicherheit und Arbeitsschutz werden daraufhin neu gedacht. Zur gleichen Zeit setzt die weltweite Rezession infolge der Ölpreiskrise im Herbst 1973 ein, die auch das deutsche Baugewerbe betrifft. Damit steht ACO im Jahr 1974 vor Absatzproblemen. Das Unternehmen meistert die Krise und nimmt sie mehr noch zum Anlass, sich in einigen Bereichen neu aufzustellen. So vergibt ACO das Rechnungswesen extern, ebenso wie die bereits vorhandene, erste EDV. Im Portfolio kommt für die bekannten ACO-Fertiggaragen zum Jahresende 1977 das Aus. Der Schritt ist konsequent, das Modell liegt, bei gleichzeitigem Überangebot am Markt, einfach nicht mehr im Trend. Das internationale Geschäft wird forciert, so dass ab Mitte der 1970er Jahre ein bis heute prägender Ausdruck in den Umlauf kommt: „ACO-world-wide“.
ACOs Produktpalette differenziert sich über die 1970er Jahre immer weiter aus. Auch die Fenstersparte bleibt sehr erfolgreich. Die Programme ACO KOMPLETT, oder ACO MARKANT sind bekannt, neu ist das Isolierfenster ACO BITHERM. Waben als Fenster- und Fassadenelemente sind weiter repräsentative Produkte. Zugpferde werden jetzt jedoch die Polymerbetonartikel: lineare Entwässerung mit ACO DRAIN, Bauelemente für die Landwirtschaft mit ACO FARM sowie im Kellerbau, im Haus- und Gartensektor mit dem neuen ACO SELF-Programm, Sportstättenausrüstung im Programm ACO SPORT, ACO ELASTIC-Randsteine zur sicheren Einfassung von z.B. Spielplätzen oder Wegesrändern, dazu ACO STEP-Schuhabstreifer u.a.m.
Einstieg von Hans-Julius Ahlmann (1981-1989)
Texte folgen.
Wachstum nach der "Wende" und die Expansion in den Osten (1990-1999)
Der Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989, öffnet für ACO nicht nur in Ostdeutschland neue Märkte, sondern auch in Osteuropa und Asien. Im Zentrum der Unternehmensstrategie steht nun neben dem Ausbau des Vertriebs- und Produktionsnetzwerks besonders die Erweiterung der Produktpalette. In der Folge wächst die ACO-Gruppe um ein Vielfaches. Waren 1991 noch 865 Beschäftigte in 9 Produktionsstandorten und weiteren 6 Vertriebsgesellschaften für die ACO-Gruppe tätig, sind es Ende des Jahrzehnts bereits rund 2500 Mitarbeitende an 21 Produktionsstandorten und rund 50 Vertriebsgesellschaften.
Bereits im Juli 1990, gerade einmal ein halbes Jahr nach dem Mauerfall, ist ACO bereits flächendeckend mit eigenem Außendienst in der damals noch bestehenden DDR vertreten. Im August 1992 erfolgt die Grundsteinlegung für einen neuen Produktionsstandort in Gerichshain bei Leipzig. Neben dem Stammsitz Rendsburg und dem Werk in Reith ist Gerichshain damit der dritte deutsche Produktionsstandort. Aber ACO fokussiert sich nicht nur auf die neuen Bundesländer: 1992 wird in Polen die erste osteuropäische Vertriebsgesellschaft ACO Elementy Budowlane gegründet. Es folgen weitere Vertriebsgesellschaften und ein neues Werk in Pribyslav in Tschechien. Am Ende der Dekade unterhält ACO weitere Vertriebsbüros und Produktionsstandorte in der Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien und Rumänien.
Auch China beginnt in dieser Zeit sich westlichen Investoren immer weiter zu öffnen. Das bietet Wachstumschancen, die die ACO-Geschäftsführung früh erkennt. 1997 geht ACO zeitgleich zwei Joint Ventures ein: die Gründung der Zhedjiang ACO und der Ningbo Zhedong Plastic Building Material in #Stadt?#
Zeitgleich zum Engagement in Ostdeutschland und in den ehemaligen Ostblockstaaten, verfolgt ACO den bereits vor 1989 begonnenen Ausbau der Vertriebsgesellschaften und Produktionsstandorte im restlichen Europa und der Welt weiter. So werden auch in Spanien, den Niederlanden und Belgien Gesellschaften gegründet, die sich rasch positiv entwickeln. Neben dem Ausbau der Vertriebsstrukturen und der Produktionsstätten erweitert und vertieft die Geschäftsführung die Produktpalette und dringt mit der Übernahme von Unternehmen wie Plastmo, boxx, durotec, SIGNUM, ebea und AKW in Kaiserslautern in neue Produktgebiete vor. Neben der Entwässerungstechnik ist ACO in den Sektoren Haus- und Garten, Natur und Landwirtschaft sowie Industrie- und Umwelttechnik tätig. Besonderes Augenmerk liegt dabei darauf nicht mehr nur einzelne Produkte anzubieten, sondern sich als umfassender Systemanbieter zu profilieren.
Aufgrund der Vielzahl von Standorten und Produktsparten entscheidet sich die Geschäftsführung 1997 ACO neu zu strukturieren. Die neue Organisation ist stärker dezentral ausgerichtet. Anhand anwendungsbezogener Sortimente entstehen die drei unabhängigen Geschäftsbereiche ACO drain für den Bereich Tiefbau, Markant für den Bereich Hochbau und Signum für den Bereich der Gebäudeentwässerung.
Übernahmen im neuen Millennium: Weltweite Expansion (2000-2012)
Herausforderungen der Gegenwart (2012-heute)
Im Jahr 2012 rückt die dritte Generation der Familie Ahlmann in verantwortliche Position im Unternehmen auf. Iver Ahlmann wird neben seinem Vater Hans-Julius geschäftsführender Gesellschafter bei ACO.